Prominenter Besuch beim Schiedsrichter-Lehrabend

Lutz Michael Fröhlich (Geschäftsführer Sport und Kommunikation der DFB Schiri GmbH) zu Gast

Die Schiedsrichtervereinigung des NFV Kreis Gifhorn freute sich über prominenten Besuch beim Lehrabend am 27.02.2023. Der Geschäftsführer Sport und Kommunikation der DFB Schiri GmbH, Lutz Michael Fröhlich, folgte der Einladung seines früheren Weggefährten Wolfgang Gollnick (Schiedsrichter-Pate im NFV Kreis Gifhorn) und begeisterte 95 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter in der neuen Mensa der IGS Sassenburg.

Nachdem Lutz Michael Fröhlich einen Einblick in die Aufgaben und Strukturen der DFB Schiri GmbH gab, stand er den anwesenden Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern für eine Frage-Antwort-Runde zur Verfügung. Der 65-jährige Fröhlich, welcher selbst als Schiedsrichter in den höchsten nationalen und internationalen Ebenen bis 2005 an der Pfeife aktiv war, beantworte geduldig die vielen Fragen der Gifhorner Schiris.

Fröhlich gab einen umfassenden Einblick in den Schiedsrichterbereich des Profi-Fußballs. Wer sorgt wie dafür, dass die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter ihre Spielleitungssaufträge in den Profi-Ligen erhalten? Wie sieht eine Woche der dafür Verantwortlichen der DFB Schiri GmbH, insbesondere in der Vor- und Nachbereitung der Spieltage, aus? Und wie trainieren eigentlich Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter der Elite-Ligen? 

Ausführlich stellte sich Fröhlich im Anschluss den Fragen aus dem Plenum. Neben diversen Fragen rund um das Thema "Videoassistent" wurden auch einige Spielszenen vergangener Bundesligapartien analysiert. Den anwesenden Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern war ein Anliegen besonders wichtig: Der scheinbar schwindende Respekt im Profi-Bereich zwischen Teamoffiziellen und Schiedsrichtern. So ein Verhalten ist auch auf den Amateursportplätzen der Region wahrnehmbar. Lutz Michel Fröhlich positionierte sich bei der Thematik eindeutig und verriet, dass die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter der Bundesligen den Kurs der letzten Spieltage beibehalten und Unsportlichkeiten mit persönlichen Strafen konsequent ahnden werden.

Wie ist Fröhlich, der als Bundesliga- und FIFA-Schiedsrichter von 1991 bis 2005 insgesamt 200 Erstligaspiele, zehn A-Länderspiele und 14 Europapokalspiele leitete, mit dem öffentlichen Druck umgegangen? "Damals war die Medienlandschaft nicht so breit gefächert wie heute. Ich habe immer eine Philosophie des Schauspielers Anthony Hopkins befolgt, welche lautet "Es geht mich nichts an, was andere Menschen über mich sagen und was sie über mich denken." Zudem habe ich mich zu allererst gefragt, was eine unberechtigte und unsachlich vorgetragene Kritik über den Menschen welcher sie mir entgegenbringt aussagt", so Fröhlich.

In kurzweiligen zwei Stunden in der IGS Sassenburg beantwortete Fröhlich auch die ein- oder andere private Frage. Nur die nach seinem Lieblingsklub ließ er unbeantwortet. "Das ändert sich ständig und kommt auf das Spielsystem an", ließ der gebürtige und in Berlin lebende Fröhlich durchblicken.

Kreisschiedsrichterobmann Dennis Laeseke und Kreisschiedsrichterlehrwart Thorben Rutsch bedankten sich bei Lutz Michael Fröhlich mit einem Präsentkorb, ehe Fröhlich noch fleißig Autogrammwünsche der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter erfüllte und für Fotos zur Verfügung stand.


Autor: Sven Bärensprung